Немецкий язык с волшебником Крабатом: Otfried Preußler



бет4/50
Дата04.06.2023
өлшемі2,21 Mb.
#178206
1   2   3   4   5   6   7   8   9   ...   50
Байланысты:
Немецкий язык с Отфридом Пройслером. Крабат
Сабаншы Әділ, Адалдық-адам мінезіндегі бағалы қасиет, А в сторону небного шва б в сторону фронтальных зубов, стоматология 6 курс рус СНМП (2) (1)
Elf und einer


10 Der Meister bedeutete Krabat, er möge mitkommen. Wortlos leuchtete er dem Jungen über die steile Holztreppe auf den Dachboden, wo die Mühlknappen ihren Schlafraum hatten. Krabat erkannte im Schein der Kerze zwölf niedrige Pritschen mit Strohsäcken, sechs auf der einen Seite des Mittelganges, sechs auf der anderen; neben jeder ein Spind und ein Hocker aus Fichtenholz. Auf den Strohsäcken lagen zerknüllte Decken, im Gang ein paar umgeworfene Schemel, auch Hemden und Fußlappen da und dort. Dem Anschein nach waren die Mühlknappen überstürzt aus den Betten geholt worden, an die Arbeit. Ein einziger Schlafplatz war unberührt, der Meister deutete auf das Kleiderbündel am Fußende. «Deine Sachen!» Dann machte er kehrt und entfernte sich mit dem Licht. Nun stand Krabat allein in der Finsternis. Langsam begann er sich auszuziehen. Als er die Mütze vom Kopf nahm, berührte er mit den Fingerspitzen den Strohkranz: Ach richtig, noch gestern war er ja ein Dreikönig gewesen – wie weit lag das hinter ihm.


11 Auch der Dachboden (чердак) hallte (загремел) vom Poltern und Stampfen (от шума и грохота) der Mühle wider. (widerhallen – отражаться, отзываться /о звуке/) Ein Glück für den Jungen, (счастье для мальчика: das Glück) dass er zum Umfallen müde war. (что он с ног валился от усталости) Kaum lag er auf seinem Strohsack, (едва он прилег на мешок с соломой) da schlief er schon. (и он уже уснул: «и он уже спал») Wie ein Klotz schlief er, (он спал как убитый: der Klotz – бревно, чурбан) schlief und schlief – bis ein Lichtstrahl ihn weckte. (пока его не разбудил луч света: der Strahl) Krabat setzte sich auf (поднялся и сел) und erstarrte vor Schreck. (и оцепенел от страха: starr – оцепенелый der Schreck) Es standen elf weiße Gestalten (одиннадцать белых фигур: die Gestalt – фигура, образ) an seinem Lager, (у его постели: das Lager) die blickten (они смотрели) im Schein einer Stallaterne (в свете одного фонаря хлева: der Stall die Laterne) auf ihn herunter: (на него сверху вниз) elf weiße Gestalten mit weißen Gesichtern (с белыми лицами: das Gesicht) und weißen Händen. «Wer seid ihr?» fragte der Junge ängstlich. (боязливо: die Angst – страх, боязнь) «Das, (это то) was auch du bald sein wirst», (чем скоро ты будешь) gab eins der Gespenster zur Antwort. (ответило одно из привидений: das Gespenst) «Aber wir tun dir nichts», (но мы не причиним тебе зла: «ничего тебе не сделаем») fügte ein zweites hinzu. (добавило второе) «Wir sind hier die Mühlknappen. (мы подмастерья) « «Elf seid ihr?» «Du bist der zwölfte. Wie heißt du denn?» «Krabat. – Und du?» «Ich bin Tonda, der Altgesell. (старший подмастерье: der Geselle – подмастерье) Dies ist Michal, dies Merten, dies Juro...» Tonda nannte der Reihe nach (по порядку) ihre Namen; dann meinte er, (потом он сказал) dass es genug sei für heute. (что на сегодня достаточно) «Schlaf weiter, (спи дальше) Krabat, du wirst deine Kräfte noch brauchen können (тебе еще понадобятся твои силы) auf dieser Mühle.» Die Müllerburschen (подмастерья: der Bursche – парень) krochen auf ihre Pritschen, (поползли к своим постелям: kriechen) der letzte pustete die Laterne aus (последний затушил свет: pusten – сильно дунуть, дыхнуть) – gute Nacht, (спокойной ночи) und schon schnarchten sie. (и вот они уже захрапели) Zum Frühstück (на завтрак) versammelten sich (собрались) die Mühlknappen in der Gesindestube. (в людской: das Gesinde – прислуга, дворовые, челядь die Stube – комнатка) Sie saßen zu zwölft (все двенадцать) um den langen Holztisch, (вокруг длинного деревянного стола) es gab eine fette Hafergrütze, (была жирная овсяная каша: der Hafer – овес) je vier (по четверо) der Gesellen aßen aus einer Schüssel. (ели из одной миски) Krabat war hungrig, (был голоден: der Hunger – голод) er machte sich über die Grütze her wie ein Scheunendrescher. (он орудовал над кашей за троих: wie ein Scheunendrescher essen/fressen – есть за троих: «есть, как молотильщик»; die Scheune – амбар, dreschen – молотить) Hielten Mittagessen und Abendbrot, (если обед и ужин были такими же: «сдержали бы /слово/»; halten – держать) was das Frühstück versprach, («что обещал завтрак» = каким был завтрак: versprechen) dann ließ es sich auf der Mühle leben. (тогда на мельнице можно было бы жить = жилось неплохо)


11 Auch der Dachboden hallte vom Poltern und Stampfen der Mühle wider. Ein Glück für den Jungen, dass er zum Umfallen müde war. Kaum lag er auf seinem Strohsack, da schlief er schon. Wie ein Klotz schlief er, schlief und schlief – bis ein Lichtstrahl ihn weckte. Krabat setzte sich auf und erstarrte vor Schreck. Es standen elf weiße Gestalten an seinem Lager, die blickten im Schein einer Stallaterne auf ihn herunter: elf weiße Gestalten mit weißen Gesichtern und weißen Händen. «Wer seid ihr?» fragte der Junge ängstlich. «Das, was auch du bald sein wirst», gab eins der Gespenster zur Antwort. «Aber wir tun dir nichts», fügte ein zweites hinzu. «Wir sind hier die Mühlknappen.» «Elf seid ihr?» «Du bist der zwölfte. Wie heißt du denn?» «Krabat. – Und du?» «Ich bin Tonda, der Altgesell. Dies ist Michal, dies Merten, dies Juro...» Tonda nannte der Reihe nach ihre Namen; dann meinte er, dass es genug sei für heute. «Schlaf weiter, Krabat, du wirst deine Kräfte noch brauchen können auf dieser Mühle.» Die Müllerburschen krochen auf ihre Pritschen, der letzte pustete die Laterne aus – gute Nacht, und schon schnarchten sie. Zum Frühstück versammelten sich die Mühlknappen in der Gesindestube. Sie saßen zu zwölft um den langen Holztisch, es gab eine fette Hafergrütze, je vier der Gesellen aßen aus einer Schüssel. Krabat war hungrig, er machte sich über die Grütze her wie ein Scheunendrescher. Hielten Mittagessen und Abendbrot, was das Frühstück versprach, dann ließ es sich auf der Mühle leben.

12 Tonda, der Altgesell, war ein stattlicher Bursche (был статным парнем) mit dichtem, eisgrauem Haar; (с густыми, седыми волосами: das Haar das Eis – лед, grau – серый, седой) doch schien er noch keine dreißig zu sein, (но ему, казалось, не было еще и тридцати) dem Gesicht nach. (по его лицу, на вид: das Gesicht) Ein großer Ernst («большая серьезность») ging von Tonda aus, (исходила от Тонды) genauer: (точнее /говоря/) von seinen Augen. (от его глаз) Krabat fasste (Крабата охватило) vom ersten Tag an (с первого дня) Vertrauen zu ihm; (доверие к нему) seine Gelassenheit (его спокойствие: gelassen – спокойный, расслабленный) und die freundliche Art, (дружественность: «и дружественный образ, манера») wie er ihn behandelte, (с которой он к нему относился: «с ним обращался») nahmen ihn für ihn ein. (расположили его к себе) «Ich hoffe, (я надеюсь) wir haben dich heute Nacht nicht zu sehr erschreckt», (мы не слишком испугали тебя сегодня ночью) wandte Tonda sich an den Jungen. (обратился Тонда к мальчику) «Nicht allzu sehr», (не очень) sagte Krabat. Besah er sich die Gespenster bei Tageslicht, (когда он осмотрел привидения при дневном свете) waren es Burschen wie tausend andere. (это были парни, как тысячи других) Alle elf sprachen Wendisch (все одиннадцать говорили по-сорбски) und waren um einige Jahre (на несколько лет) älter als Krabat. (старше, чем Крабат) Wenn sie ihn anblickten, (когда они смотрели на него) so geschah das nicht ohne Mitleid, (то это было: «происходило» не без сочувствия; geschehen – случаться) wie er zu spüren meinte. (как ему казалось: spüren – ощущать) Das wunderte ihn, (это удивляло его) doch er dachte sich weiter nichts dabei. (но он не слишком об этом задумывался) Was ihm zu denken gab, (что заставляло его задуматься) waren die Kleider, die er am Ende der Pritsche gefunden hatte: getragene Sachen zwar, (хотя и ношеные вещи) doch sie passten ihm auf den Leib wie für ihn geschneidert. (но они были ему в пору, как будто с него брали мерки: der Leib – тело, schneiden – резать, кроить der Schneider – портной) Er fragte die Burschen, woher sie das Zeug denn hätten (откуда у них были эти вещи: das Zeug – вещь, предмет вообще) und wem es zuvor (прежде) gehört habe; (принадлежали) aber er hatte die Frage kaum ausgesprochen, (но едва он произнес вопрос) da ließen die Müllergesellen die Löffel sinken (подмастерья опустили ложки: der Löffel) und blickten ihn traurig an. (и грустно посмотрели на него)




12 Tonda, der Altgesell, war ein stattlicher Bursche mit dichtem, eisgrauem Haar; doch schien er noch keine dreißig zu sein, dem Gesicht nach. Ein großer Ernst ging von Tonda aus, genauer: von seinen Augen. Krabat fasste vom ersten Tag an Vertrauen zu ihm; seine Gelassenheit und die freundliche Art, wie er ihn behandelte, nahmen ihn für ihn ein. «Ich hoffe, wir haben dich heute Nacht nicht zu sehr erschreckt», wandte Tonda sich an den Jungen. «Nicht allzu sehr», sagte Krabat. Besah er sich die Gespenster bei Tageslicht, waren es Burschen wie tausend andere. Alle elf sprachen Wendisch und waren um einige Jahre älter als Krabat. Wenn sie ihn anblickten, so geschah das nicht ohne Mitleid, wie er zu spüren meinte. Das wunderte ihn, doch er dachte sich weiter nichts dabei. Was ihm zu denken gab, waren die Kleider, die er am Ende der Pritsche gefunden hatte: getragene Sachen zwar, doch sie passten ihm auf den Leib wie für ihn geschneidert. Er fragte die Burschen, woher sie das Zeug denn hätten und wem es zuvor gehört habe; aber er hatte die Frage kaum ausgesprochen, da ließen die Müllergesellen die Löffel sinken und blickten ihn traurig an.

13 «Hab ich was Dummes gesagt?» (я спросил что-то глупое?) fragte Krabat. «Nein, nein», sagte Tonda. «Die Sachen... Sie stammen von deinem Vorgänger. (они от твоего предшественника: stammen von – быть от кого-либо der Stamm – ствол, племя, род, vorgehen – идти вперед) « «Und?» (и что же) wollte Krabat wissen. «Warum ist er nicht mehr da? (почему его больше нет здесь) Hat er ausgelernt? (он уже выучился)» «Ja, der hat – ausgelernt», sagte Tonda. In diesem Augenblick (в этот самый момент) flog die Tür auf. (дверь распахнулась: auffliegen) Der Meister trat ein, (вошел Мастер) er war zornig, (он был зол: der Zorn – гнев, ярость) die Mühlknappen duckten sich. (наклонились, втянули головы в плечи) «Schwätzt mir nicht!» (не болтать мне тут) fuhr er sie an; (пригрозил он им: «наехал на них») und den Blick seines einen Auges auf Krabat gerichtet, (и, направив взгляд своего единственного глаза на Крабата) fügte er barsch hinzu: (он грубо добавил) «Wer viel fragt, der viel irrt. (кто много спрашивает, тот много ошибается: irren – блуждать) – Wiederhole das!» (повтори это) Krabat stammelte: (пролепетал) «Wer viel fragt, der viel irrt...»


«Schreib dir das hinter die Ohren!» (заруби себе на носу: «запиши себе за уши»; das Ohr) Der Meister verließ (покинул) die Gesindestube – krach! fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. (закрылась за ним дверь: «упала в замок») Die Burschen begannen aufs neue (снова) draufloszulöffeln, (черпать ложками) doch Krabat war plötzlich satt. (но Крабат вдруг почувствовал, что он сыт) Ratlos (растерянно: der Rat – совет) starrte er auf die Tischplatte, (уставился он на стол: «крышку стола») keiner beachtete ihn. (никто не обращал на него никакого внимания) Oder ja? (или все-таки?) Als er aufblickte, (когда он поднял глаза) schaute Tonda zu ihm herüber (на него смотрел Тонда) und nickte ihm zu (кивнул ему) – kaum merklich zwar, (хотя и едва заметно: merken – замечать, помечать) doch der Junge war dankbar dafür. (но мальчик был все же благодарен за это: danken – благодарить) Es war gut, (было замечательно) einen Freund zu haben (иметь друга) in dieser Mühle, das spürte er. (это он чувствовал) Nach dem Frühstück (после завтрака) gingen die Mühlknappen an die Arbeit, (пошли на работу, принялись за работу) Krabat verließ (покинул) mit den anderen die Gesindestube. Im Flur stand der Meister, er winkte ihm mit der Hand, (махнул ему рукой) sagte: «Mitkommen!» (пошли /вместе/) Krabat folgte (последовал) dem Müller ins Freie. (наружу, на улицу) Die Sonne schien, (солнце светило) es war windstill (безветрено) und kalt, an den Bäumen hing Rauhreif. (на деревьях висел иней: der Rauhreif – иней, rauh – шершавый, грубый der Reif – иней)


13 «Hab ich was Dummes gesagt?» fragte Krabat. «Nein, nein», sagte Tonda. «Die Sachen... Sie stammen von deinem Vorgänger.» «Und?» wollte Krabat wissen. «Warum ist er nicht mehr da? Hat er ausgelernt?»
«Ja, der hat – ausgelernt», sagte Tonda. In diesem Augenblick flog die Tür auf. Der Meister trat ein, er war zornig, die Mühlknappen duckten sich. «Schwätzt mir nicht!» fuhr er sie an; und den Blick seines einen Auges auf Krabat gerichtet, fügte er barsch hinzu: «Wer viel fragt, der viel irrt. – Wiederhole das!» Krabat stammelte: «Wer viel fragt, der viel irrt...»
«Schreib dir das hinter die Ohren!» Der Meister verließ die Gesindestube – krach! fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. Die Burschen begannen aufs neue draufloszulöffeln, doch Krabat war plötzlich satt. Ratlos starrte er auf die Tischplatte, keiner beachtete ihn. Oder ja? Als er aufblickte, schaute Tonda zu ihm herüber und nickte ihm zu – kaum merklich zwar, doch der Junge war dankbar dafür. Es war gut, einen Freund zu haben in dieser Mühle, das spürte er. Nach dem Frühstück gingen die Mühlknappen an die Arbeit, Krabat verließ mit den anderen die Gesindestube. Im Flur stand der Meister, er winkte ihm mit der Hand, sagte: «Mitkommen!» Krabat folgte dem Müller ins Freie. Die Sonne schien, es war windstill und kalt, an den Bäumen hing Rauhreif.

14 Der Meister führte ihn hinter die Mühle, (мастер повел его за мельницу) dort war eine Tür in der Rückwand des Hauses, (там была дверь в задней двери дома) die öffnete er. (ее-то он и открыл) Dann betraten sie miteinander die Mehlkammer, (потом они вместе вошли в каморку мельницы) einen niedrigen Raum (низкое помещение) mit zwei winzigen Fensterchen, (с двумя крошечными окошками) blind von Mehlstaub. (залепленными мучной пылью: «слепыми от …») Mehlstaub (мучная пыль: das Mehl der Staub) auch auf dem Fußboden, (и на полу) an den Wänden (на стенах: die Wand) und fingerdick (и толщиной с палец) auf dem eichenen Wiegebalken, (на дубовой люлечной палке: die Eiche – дуб, wiegen – качаться) der unter der Decke hing. (которая висела под потолком) «Ausfegen!» (вымести!) sagte der Meister. Er zeigte auf einen Besen neben der Tür, (он указал на метлу у двери) überließ dann den Jungen sich selbst (оставил: «предоставил» мальчика самого себе) und ging fort. (и ушел) Krabat machte sich an die Arbeit. (принялся за работу) Nach wenigen Besenstrichen (после нескольких движений метлой: der Strich – черта, мазок) war er von einer dichten Staubwolke eingehüllt, (он был окружен толстым облаком пыли: einhüllen – закутывать die Hülle – оболочка) einer Wolke aus Mehlstaub. (облаком из мучной пыли) «So geht das nicht», (так не пойдет) überlegte er. (подумал, поразмыслил он) «Wenn ich bis hinten durch bin, (когда я доберусь до задней части) liegt vorn wieder alles voll. (спереди уже опять будет полно пыли) Ich werde ein Fenster öffnen...» (я открою окно) Die Fenster waren von außen zugenagelt, (окна были заколочены снаружи: der Nagel – гвоздь) die Tür verriegelt (дверь заперта на засов: der Riegel). Da konnte er rütteln (тут он мог трясти /дверь/) und mit den Fäusten dagegenschlagen, (и стучать кулаками: die Faust) so viel er wollte: (столько, сколько он хотел) es half nichts, (это никак не помогало) er war gefangen hier. (он был здесь пленником: gefangen nehmen – заключать в плен)




14 Der Meister führte ihn hinter die Mühle, dort war eine Tür in der Rückwand des Hauses, die öffnete er. Dann betraten sie miteinander die Mehlkammer, einen niedrigen Raum mit zwei winzigen Fensterchen, blind von Mehlstaub. Mehlstaub auch auf dem Fußboden, an den Wänden und fingerdick auf dem eichenen Wiegebalken, der unter der Decke hing. «Ausfegen!» sagte der Meister. Er zeigte auf einen Besen neben der Tür, überließ dann den Jungen sich selbst und ging fort. Krabat machte sich an die Arbeit. Nach wenigen Besenstrichen war er von einer dichten Staubwolke eingehüllt, einer Wolke aus Mehlstaub. «So geht das nicht», überlegte er. «Wenn ich bis hinten durch bin, liegt vorn wieder alles voll. Ich werde ein Fenster öffnen...» Die Fenster waren von außen zugenagelt, die Tür verriegelt. Da konnte er rütteln und mit den Fäusten dagegenschlagen, so viel er wollte: es half nichts, er war gefangen hier.


15 Krabat fing an zu schwitzen. (вспотел: «начал потеть»; anfangen – начинать) Der Mehlstaub verkleisterte ihm das Haar und die Wimpern, (мучная пыль склеила его волосы и ресницы: die Wimper) er kitzelte in der Nase, (щекотало в носу) er kratzte im Hals. (першило в горле: der Hals, kratzen – царапать) Es war wie ein böser Traum, (это было, как страшный сон) der kein Ende nahm: (у которого не было конца) Mehlstaub und wieder Mehlstaub in dichten Schwaden, (мучная пыль и снова мучная пыль толстыми клубами) wie Nebel, (как туман: der Nebel) wie Schneegestöber. (как снежная вьюга: das Gestöber) Krabats Atem ging mühsam, (дыхание Крабата стало затрудненным: die Mühe – усилие, старание) er stieß mit der Stirne gegen den Wiegebalken, (он ударился головой о люлечную балку) ihn schwindelte. (у него кружилась голова) Sollte er aufgeben? (должен он был бросить (это занятие), смириться; eine Hoffnung aufgeben – оставить надежду) Doch was würde der Meister sagen, (но что скажет Мастер) wenn er jetzt einfach den Besen weglegte? (если он сейчас просто отложит (в сторону) веник) Krabat wollte sich's nicht verscherzen mit ihm, (Крабат не хотел из-за такой ерунды (по легкомыслию) упустить, потерять это = случай, возможность) nicht zuletzt, (не в последнюю очередь) weil er Angst hatte um das gute Essen. (потому что он боялся (потерять) хорошую еду) So zwang er sich weiterzukehren: (так он заставил себя подметать дальше: zwingen – принуждать) von vorne nach hinten, (спереди назад) von hinten nach vorn, (сзади вперед) ohne Unterlass, (беспрестанно, непрерывно) Stunde um Stunde. (час за часом) Bis endlich, (пока наконец) nach einer halben Ewigkeit, («после половины вечности»: ewig – вечный) jemand kam und die Tür aufriss: (пришел кто-то и (силой) открыл, распахнул дверь: aufreißen, reißen – рвать) Tonda. «Komm raus!» (выходи оттуда: «наружу») rief er. (крикнул он) «Mittag! (полдень = обед) Das ließ sich der Junge nicht zweimal sagen, (поспешил: «мальчик не заставил говорить себе это дважды») er torkelte an die Luft, (пошел неуверенным шагом на воздух) holte keuchend Atem. (дышал, тяжело переводя дыхание: holen – доставать, keuchen – пыхтеть, задыхаться, тяжело переводить дыхание) Der Altgesell warf einen Blick in die Mehlkammer, (заглянул в каморку: «бросил взгляд») dann erklärte er achselzuckend: (потом сказал, пожимая плечами: die Achseln zucken – пожимать плечами, zucken – дергать) «Lass gut sein, (ничего: «оставь») Krabat – keinem ergeht es am Anfang besser.» (сначала никому не бывает легко) Er murmelte (пробормотал) ein paar unverständliche Worte, (несколько непонятных слов) er schrieb mit der Hand etwas in die Luft. (он написал что-то рукой в воздухе) Da erhob sich der Staub in der Kammer, (в каморке поднялась пыль) als bliese aus allen Fugen und Ritzen der Wind hervor. (как будто бы из всех швов и щелей поднялся ветер: blasen – дуть die Fuge der Ritz) Eine Rauchfahne, (шлейф дыма: die Fahne – знамя) weiß, (белый) stob zur Tür hinaus (рассеялся клубами к двери: stieben – разлетаться, распыляться) – über Krabats Kopf weg, (над головой Крабата прочь) dem Walde zu. (по направлению к лесу) Die Kammer war leergefegt. (каморка была начисто выметена: leer – пустой) Blank war sie, (она засверкала чистотой) bis auf das letzte Stäubchen. (до последней пылинки) Dem Jungen weiteten sich vor Staunen die Augen. (у мальчика от удивления расширились глаза: weit – широкий) «Wie macht man das?» (как это делается) fragte er. (спросил он) Tonda blieb ihm die Antwort schuldig, (Тонда ничего не ответил на это: «остался ему должен ответ») er meinte: (он сказал) «Lass uns ins Haus gehen, Krabat, (пойдем в дом, Крабат) die Suppe wird kalt!» (суп остынет)


15 Krabat fing an zu schwitzen. Der Mehlstaub verkleisterte ihm das Haar und die Wimpern, er kitzelte in der Nase, er kratzte im Hals. Es war wie ein böser Traum, der kein Ende nahm: Mehlstaub und wieder Mehlstaub in dichten Schwaden, wie Nebel, wie Schneegestöber. Krabats Atem ging mühsam, er stieß mit der Stirne gegen den Wiegebalken, ihn schwindelte. Sollte er aufgeben? Doch was würde der Meister sagen, wenn er jetzt einfach den Besen weglegte? Krabat wollte sich's nicht verscherzen mit ihm, nicht zuletzt, weil er Angst hatte um das gute Essen. So zwang er sich weiterzukehren: von vorne nach hinten, von hinten nach vorn, ohne Unterlass, Stunde um Stunde. Bis endlich, nach einer halben Ewigkeit, jemand kam und die Tür aufriss: Tonda. «Komm raus!» rief er. «Mittag! Das ließ sich der Junge nicht zweimal sagen, er torkelte an die Luft, holte keuchend Atem. Der Altgesell warf einen Blick in die Mehlkammer, dann erklärte er achselzuckend: «Lass gut sein, Krabat – keinem ergeht es am Anfang besser.» Er murmelte ein paar unverständliche Worte, er schrieb mit der Hand etwas in die Luft. Da erhob sich der Staub in der Kammer, als bliese aus allen Fugen und Ritzen der Wind hervor. Eine Rauchfahne, weiß, stob zur Tür hinaus – über Krabats Kopf weg, dem Walde zu. Die Kammer war leergefegt. Blank war sie, bis auf das letzte Stäubchen. Dem Jungen weiteten sich vor Staunen die Augen. «Wie macht man das?» fragte er. Tonda blieb ihm die Antwort schuldig, er meinte: «Lass uns ins Haus gehen, Krabat, die Suppe wird kalt!»




Достарыңызбен бөлісу:
1   2   3   4   5   6   7   8   9   ...   50




©www.engime.org 2024
әкімшілігінің қараңыз

    Басты бет